Evangelischer Arbeitskreis
der CDU in Niedersachsen

EAK fordert überparteiliche Sachlichkeit von Kirchenvertretern

„Die Aufgabe der Kirche ist es nicht, Politik zu machen. Die Aufgabe der Kirche ist es vielmehr, Politik möglich zu machen.“ An dieses Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker erinnert der Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU in Niedersachsen, Pastor Dirk Heuer aus Neustadt am Rübenberge.

Anlass ist u.a. die scharfe Kritik, die in Stellungnahmen der Berliner Büros der evangelischen und katholischen Kirche an den Unionsvorschlägen zur Migrationspolitik und am Abstimmungsverhalten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion geübt wird.

Viele Christinnen und Christen, so Heuer weiter, seien über diese politisch einseitige Kritik der beiden Kirchen sehr irritiert. „Eine derartige tagespolitische Einmischung schadet dem Ansehen der Kirchen und ihrer Stellungnahmen und vertieft zudem die Gräben zwischen engagierten Menschen in den Unionsparteien und ihren Kirchen, denen sie angehören und in denen sie aktiv sind“, ist der EAK-Landesvorsitzende überzeugt. 

Denn ein Kirchenamt, erklärt Heuer, sei kein Parteiamt; eine Kirche weder eine Vorfeldorganisation noch eine Echokammer einer Partei. 

„Die Kirchen werden von ihrem theologischen Auftrag her als Gesprächspartner und Brückenbauer in der Gesellschaft gebraucht; nicht Gesinnungsethik, sondern eine Versachlichung im Sinne der Verantwortungsethik ist in der aktuell aufgeheizten Situation gefordert. An diesem Maßstab müssen sich auch die demokratischen Parteien messen lassen“, so Heuers abschließender Appell.

Der EAK, der eine Vereinigung von CDU und CSU ist, vertritt die evangelischen Mitglieder und versteht sich als Dialogpartner zu den evangelischen Kirchen.